Teufelskralle: 4 Anwendungsmöglichkeiten

Die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist eine bemerkenswerte Pflanze, die vor allem in der traditionellen Medizin der südlichen Afrika-Region Anwendung findet. Sie gehört zur Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae) und ist vor allem für ihre entzündungshemmenden, schmerzlindernden sowie gelenk- und muskelstärkenden Eigenschaften bekannt. Sie wächst überwiegend in den trockenen Steppen und Savannen von Namibia, Botswana, Simbabwe und Südafrika, wo sie sich an den heißen, trockenen Klimabedingungen hervorragend angepasst hat.

Die Pflanze ist nach ihren auffälligen, gebogenen, hakenartigen Früchten benannt. Der medizinisch genutzte Teil der Pflanze ist hauptsächlich die Wurzel, die aufgrund ihrer Wirkung in der Naturheilkunde sehr geschätzt wird. In den letzten Jahrzehnten hat die sie auch in Europa und anderen Teilen der Welt an Bedeutung gewonnen, vor allem als pflanzliches Heilmittel zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen, Gelenkbeschwerden und Schmerzen.

Heilwirkung und Anwendungsgebiete der Teufelskralle

Die Hauptwirkstoffe sind sogenannte Iridoidglykoside, vor allem Harpagosid. Diese Stoffe sind in der Wurzel der Pflanze in hohen Konzentrationen vorhanden und verleihen der Teufelskralle ihre heilende Wirkung. Weitere Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Phytosterine, Bitterstoffe und Saponine tragen zur ganzheitlichen Wirkung der Pflanze bei.

  1. Linderung von Gelenkbeschwerden und Arthrose
    Die Teufelskralle wird vor allem zur Behandlung von entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthrose und rheumatoider Arthritis eingesetzt. Studien haben gezeigt, dass sie Schmerzen lindern und die Beweglichkeit der Gelenke verbessern kann. Besonders bei Arthrosepatienten wird sie häufig verwendet, um die durch die Krankheit verursachten Beschwerden wie Entzündungen, Steifheit und Gelenkschmerzen zu lindern. Der Wirkstoff Harpagosid hat eine entzündungshemmende Wirkung, die auf die Zellen im Gelenk wirkt und so den Entzündungsprozess verlangsamen kann.
  2. Schmerzlinderung bei Muskel- und Rückenbeschwerden
    Ebenfalls wird sie bei akuten und chronischen Rückenschmerzen, Muskelverspannungen und -schmerzen eingesetzt. Auch hier spielt die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung eine zentrale Rolle. Besonders bei Verspannungen und rheumatischen Schmerzen hat die Pflanze durch ihre Fähigkeit, Entzündungen zu hemmen, einen positiven Effekt. Sie kann dazu beitragen, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern, wodurch Schmerzen und Unwohlsein reduziert werden.
  3. Verdauungsförderung
    Die Bitterstoffe, die in der Pflanze enthalten sind, fördern die Produktion von Verdauungssäften und steigern so die Verdauungstätigkeit. Teufelskralle kann daher bei Verdauungsproblemen wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl oder Blähungen unterstützend wirken. Auch bei leichten Beschwerden der Leber und Gallenblase kommt die Pflanze zum Einsatz, da sie den Gallenfluss anregen kann.
  4. Antioxidative und entzündungshemmende Wirkung
    Neben der schmerzlindernden Wirkung hat die Teufelskralle auch antioxidative Eigenschaften, die vor schädlichen freien Radikalen schützen können. Diese Wirkung unterstützt das Immunsystem und kann helfen, chronischen Entzündungen entgegenzuwirken, die durch viele degenerative Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma oder sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht werden.

Anwendung der Teufelskralle

Teufelskralle ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter als Kapseln, Tabletten, Tinkturen, Tees und Salben. Die Wahl der Form hängt vom individuellen Bedarf und den Beschwerden ab:

  • Teufelskralle als Kapseln oder Tabletten: Diese Form eignet sich besonders zur inneren Anwendung bei Gelenk- und Muskelschmerzen, aber auch bei Verdauungsproblemen. Eine Dosis von 600 bis 1200 mg Teufelskralle pro Tag wird häufig empfohlen, wobei eine ärztliche Beratung zur optimalen Dosierung ratsam ist.
  • Teufelskralle als Salbe oder Creme: Diese äußere Anwendung ist besonders bei Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden hilfreich. Sie wird direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen und kann lokal Schmerzlinderung verschaffen.
  • Teufelskralle als Tee oder Tinktur: Für eine sanfte Unterstützung des Verdauungssystems oder bei leichten Entzündungen kann Teufelskralle in Form von Tee oder Tinktur eingenommen werden. Hierbei wird meist eine geringe Dosis über den Tag verteilt verabreicht.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Die Teufelskralle gilt in der Regel als sicher, wenn sie in den empfohlenen Dosen angewendet wird. In seltenen Fällen können Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Übelkeit oder Durchfall auftreten. Personen, die an Magen-Darm-Erkrankungen wie Magengeschwüren leiden, sollten Teufelskralle nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden, da die Pflanze den Magen reizen kann.

Auch schwangere und stillende Frauen sollten auf die Anwendung der Teufelskralle verzichten.

Fazit

Die Teufelskralle ist eine wertvolle Heilpflanze mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, die insbesondere bei der Behandlung von Gelenk- und Muskelschmerzen, entzündlichen Erkrankungen und Verdauungsproblemen zum Einsatz kommt. Mit ihren entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften hat sie sich in der Naturheilkunde etabliert und ist mittlerweile auch in der westlichen Medizin als Alternative zu klassischen Schmerzmitteln bekannt. Trotz ihrer zahlreichen Vorteile ist es ratsam, vor der Anwendung einen Arzt zu konsultieren, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Beschwerden oder der Einnahme anderer Medikamente.

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